23. März 2021 11:41

Und wenn die Rück­stel­lun­gen für die BV­G21 nicht rei­chen?

Bild von Sophie Janotta auf Pixabay.com

 

Das Vor­sor­ge­fo­rum hat sich ges­tern mit dem Tau­zie­hen um die Fra­ge der Fi­nan­zie­rung der Re­form der zwei­ten Säu­le be­fasst. Der ASIP und die Ver­fech­ter des Mit­tel­wegs be­har­ren auf ei­ner de­zen­tra­len Fi­nan­zie­rung. Denn nur dann kön­nen die Pen­si­ons­kas­sen auf die ex­tra für einen sol­chen Fall ge­mach­ten Rück­stel­lun­gen zu­rück­grei­fen. Kein Re­form­mo­dell ist des­halb güns­ti­ger. Und zu­sätz­lich braucht es kei­ne Lohn­ab­zü­ge zur Fi­nan­zie­rung. Auf der an­de­ren Sei­te ste­hen vor al­lem die Ge­werk­schaf­ten. Sie be­vor­zu­gen ei­ne zen­tra­le Lö­sung, die über ge­ne­rel­le Lohn­ab­zü­ge fi­nan­ziert wird, die dann an­sch­lies­send ver­teilt wer­den. Mit an­de­ren Wor­ten: bes­ser Ver­die­nen­de sol­len zur Kas­se ge­be­ten wer­den, was je­doch ei­gent­lich nicht das Ziel der Re­form der zwei­ten Säu­le ist. Das Ziel wä­re ei­ne mas­si­ve Re­duk­ti­on der Um­ver­tei­lung. Statt­des­sen wol­len die Ge­werk­schaf­ten ei­ne zu­sätz­li­che Um­ver­tei­lung zu­las­ten des Mit­tel­stan­des ein­füh­ren. 

Die Dis­kus­si­on wä­re we­gen der of­fen­sicht­li­chen Vor­tei­le des ASIP-Mo­dells schnell er­le­digt, gä­be es da nicht die Be­den­ken, die Rück­stel­lun­gen sei­en wo­mög­lich gar nicht vor­han­den. Wäh­rend der ASIP da­von aus­geht, dass sich prak­tisch al­le Pen­si­ons­kas­sen an die ge­setz­li­chen Vor­ha­ben (FRP 2) hal­ten, die Rück­stel­lun­gen al­so ge­bil­det ha­ben, führt das Vor­sor­ge­fo­rum noch ein an­de­res, nicht min­der kor­rek­tes Ar­gu­ment ins Feld: «FRP 2 hin oder her, die Mit­tel ste­hen ent­we­der be­reit oder sie müs­sen zwangs­wei­se be­reit­ge­stellt wer­den kön­nen. Dies auf­grund fol­gen­der Über­le­gung: Neh­men wir an, es kommt zur Ab­stim­mung und die Re­vi­si­on wird ein wei­te­res Mal ab­ge­lehnt. Nicht ganz un­rea­lis­tisch. Was folgt? Es gilt wei­ter­hin ein Um­wand­lungs­satz von 6,8 Pro­zent, bis dann in fer­ner Zu­kunft der Satz tat­säch­lich ge­senkt wird. Und es be­steht Hoff­nung, dass das Sys­tem des­we­gen nicht zu­sam­men­bricht und auch die Kas­sen mit BVG- oder BVG-na­hen Leis­tun­gen wei­ter­hin funk­tio­nie­ren. Das Sze­na­rio ent­spricht fi­nan­zi­ell im ers­ten Jahr nach der Ab­stim­mung der Si­tua­ti­on bei ge­senk­tem Um­wand­lungs­satz. Ob im Ge­setz 6 oder 6,8 Pro­zent steht, hat kei­nen Ein­fluss.»

Da­mit gibt es nun wirk­lich gar kei­ne Ar­gu­men­te mehr, die ge­gen ei­ne de­zen­tra­le Fi­nan­zie­rung («Rück­stel­lungs­mo­dell») spre­chen wür­den. Es ist an der Zeit, dies zu ak­zep­tie­ren. 

#BVG-Reform #Altersvorsorge #Zweite Säule #berufliche Vorsorge #BVG21

Diesen Eintrag kommentieren

Für statistische Zwecke und um bestmögliche Funktionalität zu bieten, speichert diese Website Cookies auf Ihrem Gerät. Das Speichern von Cookies kann in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.