BVG-Reformen

14. Juni 2002

Freie Pensionskassenwahl vergrössert Risiken

ASIP stellt Vorschläge von Avenir Suisse in Frage

Der Schweizerische Pensionskassenverband (ASIP) geht mit der volks- und finanzwirtschaftlichen Analyse der Avenir Suisse-Studie „Das Risiko der Vorsorge“ mit Einschränkungen einig. Er hält indessen die hauptsächliche Folgerung der Autoren, wonach Wahlfreiheit und Wettbewerb unter den Pensionskassen mehr Sicherheit in Form von höheren Leistungen bieten, im Widerspruch zu den Analysen stehend und letztlich für einen Trugschluss. Die Autoren halten in ihren Schlussfolgerungen unter anderem fest, dass „die Pensionskassen den langen Zeithorizont der Kapitalanlagen ausnützen und sich weg von kurzfristigen Renditezielen und Performancemessungen bewegen können.“ Im Weiteren seien die Leistungsversprechen der Pensionskassen angesichts der unberücksichtigten Risiken von Finanzmarktanlagen zu gross. Mit der Einführung der Wahlfreiheit bei der Pensionskasse – unter dem Stichwort höhere Selbstbestimmung –und –damit verbunden – mit einem verstärkten Wettbewerb unter den Pensionskassen werde die 2. Säule effizienter.

Wettbewerb bringt automatisch mehr Risiken
Für den ASIP ist klar, dass die Forderung nach Wettbewerb unter den Pensionskassen für die Versicherten mehr Risiken bringt. Der Wettbewerb um Versicherte wird ja primär über Rentenversprechungen geführt werden – also gerade das, was in der Studie kritisiert wird. Man kann nicht auf der einen Seite den Mindestzinssatz – in Übereinstimmung mit dem Wehklagen der Sammelstiftungen – als nicht haltbares Rentenversprechen attackieren, weil er zu überrissenen Risiken führe, und anderseits dann die Realitäten des Wettbewerbs einfach beiseite schieben. Auch diese Versprechen sind von den Ungewissheiten über die Finanzmarktentwicklung geprägt, die weder die Versicherten noch die Versicherer voraussehen können. Überprüfen lässt sich aus Versichertensicht nur die kurzfristige Rendite einer Pensionskasse – also wird das wiederum zu einem Verkaufsargument werden. Damit steht die Wettbewerbsrealität einmal mehr im Widerspruch zur Forderung nach einer langfristigen Sicht.

Im Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass eine gut ausgebaute, effiziente und transparente berufliche Vorsorge seit jeher Bestandteil der Anstellungsbedingungen sozialverantwortlich handelnder Arbeitgeber darstellt. Damit erfüllt sie bereits heute eine – nicht zu unterschätzende – kompetitive Funktion im Arbeitsmarkt.

Für weitere Auskünfte wenden Sie sich an: ASIP, Herrn Gregor Ruh, Tel. 033 227 20 44.

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