29. Januar 2021 11:46
BVG21 – Nationalrätin Ruth Humbel (CVP) favorisiert Rückstellungsmodell
Die BVG-Reform kommt nun ins Parlament. Zunächst ist die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK) des Nationalrats am Zug. Ihre Präsidentin Ruth Humbel (CVP) nimmt in der Schweizer Personalvorsorge Stellung dazu, welche Punkte ihr bei der Reform am wichtigsten sind, wo ihre Partei steht und wann die BVG-Reform in Kraft treten könnte.
Dabei unterstützt sie auch explizit den Vorschlag des ASIP, den dieser mittlerweile als «Rückstellungsmodell» bezeichnet, um den wesentlichen Unterschied zu den anderen Vorschlägen zu betonen. Dieser besteht darin, dass die Ausgleichsmassnahmen für die Übergangsgeneration aus vorhandenen und für solche Fälle gebildeten Rückstellungen finanziert werden sollen. Die Übergangsgeneration steht zu kurz vor der Pensionierung, um Renteneinbussen durch erhöhte Sparbeiträge abzufedern. Für sie braucht es deshalb andere Ausgleichsmassnahmen, als für jüngere Generationen. Der Bundesrat möchte diese über neue Lohnabzüge finanzieren. Weil jedoch nur 14% der Pensionskassen überhaupt betroffen sind, wäre dies unfair gegenüber den Versicherten der anderen 86%, die dann zweimal zur Kasse gebeten würden. Zudem wäre nicht geregelt, was mit den vorhandenen Rückstellungen passieren soll.
Ruth Humbel begründet denn auch, dass sie dezidiert gegen diesen Rentenzuschlag ist, «weil ich nicht weiss, welche Arbeitgeber wirklich hinter dem Vorschlag stehen. Vom Detailhandel über Gastro bis zur Pharma haben sich inzwischen einige dagegen ausgesprochen. Das zeigt, dass der Vorschlag nicht mehrheitsfähig ist, weil der Umverteilungsmechanismus in der 2. Säule systemfremd ist. ... Ich favorisiere das Modell des ASIP. Ich war schon bei der Altersvorsorge 2020 für eine dezentrale Lösung. Im BVG muss jede Vorsorgeeinrichtung Rückstellungen bilden. Wenn man weiterhin mit einem Umwandlungssatz von 6.8 Prozent kalkuliert, muss man auch weiterhin 6.8 Prozent finanzieren müssen. Senkt man den Satz auf 6 Prozent, braucht es Vorgaben, wie lange die die Übergangsgenerationen zu unterstürzen sind.»
Das Interview in voller Länge findet sich in der «Schweizer Personalvorsorge».

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