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16. Dezember 2021 11:46

Die be­ruf­li­che Vor­sor­ge

Die Schweiz hat ein gu­tes und sta­bi­les Ren­ten­sys­tem, um das sie in­ter­na­tio­nal im­mer noch be­nei­det wird. Dies nicht zu­letzt dank der star­ken zwei­ten Säu­le. Was macht die be­ruf­li­che Vor­sor­ge so stark? Und wes­halb sind den­noch Re­for­men not­wen­dig? Wir klä­ren auf.

Die Schwei­zer Al­ters­vor­sor­ge steht auf drei Säu­len, die sich ge­gen­sei­tig er­gän­zen. Die AHV si­chert als ers­te Säu­le das Exis­tenz­mi­ni­mum nach der Pen­sio­nie­rung. Die be­ruf­li­che Vor­sor­ge sorgt als zwei­te Säu­le da­für, dass man sei­nen bis­he­ri­gen Le­bens­stan­dard auch nach dem Ar­beits­le­ben bei­be­hal­ten kann. Und mit der drit­ten Säu­le, der pri­va­ten Vor­sor­ge, wird für al­les Wei­te­re ge­spart.

Die drei Säu­len er­gän­zen sich auch so gut, weil sie nach un­ter­schied­li­chen Me­cha­nis­men funk­tio­nie­ren. Die AHV folgt dem so­ge­nann­ten Um­la­ge­ver­fah­ren. Bei­trä­ge, die von Ar­beit­neh­men­den in die AHV ein­be­zahlt wer­den, flies­sen di­rekt an die Pen­sio­nier­ten von heu­te. Die Ren­te der äl­te­ren Ge­ne­ra­ti­on wird al­so durch die Bei­trä­ge der jün­ge­ren Ge­ne­ra­ti­on fi­nan­ziert.

In der zwei­ten Säu­le hin­ge­gen kommt das Ka­pi­tal­de­ckungs­ver­fah­ren zur An­wen­dung. Das be­deu­tet, dass die ak­tu­el­len Bei­trä­ge nicht an die heu­ti­gen Ren­ten­be­zie­hen­den flies­sen, son­dern auf dem per­sön­li­chen Al­ters­kon­to je­der ver­si­cher­ten Per­son lan­den. Die­se spa­ren da­durch kon­kret für ih­re per­sön­li­che Ren­te.

Pen­si­ons­kas­sen ma­chen einen wich­ti­gen Job für die Ver­si­cher­ten - und die gan­ze Schweiz

Doch die Bei­trä­ge lie­gen nicht ein­fach un­ge­nutzt auf den Al­ters­kon­ten. Sie wer­den von rund 1‘400 Pen­si­ons­kas­sen im In­ter­es­se ih­rer Ver­si­cher­ten an­ge­legt. Je­des Jahr wer­den da­durch Zin­sen ge­ne­riert, und die Al­ters­gut­ha­ben wach­sen an. Des­halb kön­nen die Pen­si­ons­kas­sen ga­ran­tie­ren, dass die Be­zü­ge im Al­ter ein­mal hö­her sind als im Be­rufs­le­ben tat­säch­lich Bei­trä­ge ein­be­zahlt wur­den.

Von den star­ken Pen­si­ons­kas­sen pro­fi­tie­ren aber nicht nur die Ver­si­cher­ten. Mit ih­ren lang­fris­ti­gen und nach­hal­ti­gen In­ves­ti­tio­nen sind die­se auch ein wich­ti­ger Player für die ge­sam­te Wirt­schaft und Be­völ­ke­rung in der Schweiz. Sie tra­gen bei­spiels­wei­se da­zu bei, dass der not­wen­di­ge Wohn­raum in der Schweiz ent­steht und in­ves­tie­ren in in­no­va­ti­ve Pro­jek­te.

Re­for­men an­pa­cken und die be­ruf­li­che Vor­sor­ge stär­ken

Die be­ruf­li­che Vor­sor­ge steht gut da – auch in den ak­tu­ell tur­bu­len­ten Zei­ten. Den­noch sind Re­for­men zwin­gend nö­tig. Haupt­grund ist die schwie­ri­ge Si­tua­ti­on an den Ka­pi­tal­märk­ten. Durch das ak­tu­ell tie­fe Zins­ni­veau wird es für Pen­si­ons­kas­sen im­mer schwie­ri­ger, das Geld ih­rer Ver­si­cher­ten ren­ta­bel an­zu­le­gen und die ver­spro­che­nen Zin­sen zu er­wirt­schaf­ten.

Doch auch auf der Aus­ga­bensei­te gibt es ei­ne gros­se Her­aus­for­de­rung: Schwei­zer wer­den im­mer äl­ter. Da­durch steigt die An­zahl Jah­re, in de­nen sie ei­ne Ren­te be­zie­hen. Die Pen­si­ons­kas­sen müs­sen al­so Ren­ten län­ger aus­zah­len, wo­durch ih­re Aus­ga­ben stei­gen.

Un­ter­neh­men wir nichts, wach­sen die Aus­ga­ben der Pen­si­ons­kas­sen wei­ter, wäh­rend ih­re Ein­nah­men sin­ken. Klu­ge, so­zi­al­ver­träg­li­che und ver­si­cher­ten­freund­li­che Re­for­men sind drin­gend nö­tig. Der ASIP bringt sich ak­tiv mit breit ab­ge­stütz­ten Vor­schlä­gen in die Dis­kus­si­on ein. Für die Pen­si­ons­kas­sen - aber vor al­lem für Sie, lie­be Ver­si­cher­te!

 

#BVG-Reform #Zweite Säule #berufliche Vorsorge #BVG21

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