Mindestzins , Performance

24. Oktober 2022 16:41

Und ewig grüsst das Mur­mel­tier

Be­richt der Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on Be­ruf­li­che Vor­sor­ge OAK BV:

«Auf­grund an­dau­ern­der Markt­ver­wer­fun­gen hat sich die fi­nan­zi­el­le La­ge der Schwei­zer Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen per En­de Sep­tem­ber 2022 wei­ter ver­schlech­tert. Dies zei­gen die Hoch­rech­nun­gen der Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on Be­ruf­li­che Vor­sor­ge (OAK BV). Per En­de Sep­tem­ber 2022 se­hen sich Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen mit ei­ner aus­ser­ge­wöhn­lich ne­ga­ti­ven Per­for­man­ce von durch­schnitt­lich –15,3% kon­fron­tiert. Ent­spre­chend rück­läu­fig fällt der durch­schnitt­li­che ka­pi­tal- ge­wich­te­te De­ckungs­grad aus.»

Pen­si­ons­kas­sen in­ves­tie­ren lang­fris­tig. In der­art lan­gen Zeiträu­men gibt es des­halb im­mer wie­der «fet­te» und «ma­ge­re» Jah­re. Wie je­der schlaue Bau­er sor­gen die Pen­si­ons­kas­sen vor, in­dem sie in den «fet­ten» Jah­ren Re­ser­ven für die «ma­ge­ren» auf­bau­en. So at­tes­tiert denn auch die OAK BV: 

«Wert­schwan­kungs­re­ser­ven er­fül­len ih­ren Zweck

Al­le Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen sind ge­setz­lich ver­pflich­tet, Re­ser­ven zu bil­den, um die Schwan­kun­gen auf den Ka­pi­tal­märk­ten aus­zu­glei­chen (sog. Wert­schwan­kungs­re­ser- ven). Die Ziel­grös­se die­ser Wert­schwan­kungs­re­ser­ven lag per En­de 2021 im Schnitt bei 17,9 % der Vor­sor­ge­ka­pi­ta­li­en. Auf­grund der ne­ga­ti­ven Markt­ent­wick­lung wer­den Wert­schwan­kungs­re­ser­ven ent­spre­chend ih­rer Be­stim­mung nun auf­ge­löst. Ge­mä­ss den Hoch­rech­nun­gen der OAK BV ver­fü­gen ka­pi­tal­ge­wich­tet per En­de Sep­tem­ber 2022 nur noch 16,1 % der Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen über mehr als einen Drit­tel des Ziel- werts ih­rer Wert­schwan­kungs­re­ser­ven.»

Es sei des­halb an die­ser Stel­le noch­mals dar­an er­in­nert, wie nach je­dem «fet­ten» Jahr For­de­run­gen laut wer­den, we­ni­ger Re­ser­ven auf­zu­bau­en, son­dern statt­des­sen den Ver­si­cher­ten einen hö­he­ren Zins gut­zu­schrei­ben. Das The­ma ha­ben wir schon mehr­mals be­han­delt, zu­letzt hier im Mai 2022 (klicken)

Wie die NZZ heu­te schreibt, ist auf­grund der Re­ser­ven die La­ge «nicht dra­ma­tisch. Bei fast al­len Kas­sen mit Un­ter­de­ckung liegt der ge­schätz­te De­ckungs­grad per En­de Sep­tem­ber zwi­schen 90 und 100 Pro­zent; das Aus­mass der Un­ter­de­ckung ist so­mit über­schau­bar. Den­noch müs­sen sich die be­trof­fe­nen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen Mass­nah­men über­le­gen für den Fall, dass sie auch am Jah­res­en­de (dem mass­ge­ben­den Bi­lanz­stich­tag) ei­ne Fi­nanz­lücke ha­ben. Das Ge­setz lässt ei­ne «zeit­lich be­grenz­te» Un­ter­de­ckung zu, doch es ver­langt für einen sol­chen Fall Mass­nah­men, um das Pro­blem «in ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist zu be­he­ben». Als an­ge­mes­sen gilt laut dem Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen ty­pi­scher­wei­se ei­ne Frist von fünf bis sie­ben Jah­ren. Die Wei­sung der Ober­auf­sicht spricht von fünf Jah­ren.»

Das nächs­te «fet­te» Jahr kommt be­stimmt. Dann wer­den wir wie­der an die­sen Bei­trag von heu­te er­in­nern müs­sen. Und ewig grüss­te das Mur­mel­tier... 

 

 

 

 

 

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