Reformen , ASIP Faktenchecks

3. Februar 2023 17:13

Nein, die BVG-Re­form be­deu­tet nicht «mehr zah­len für we­ni­ger Ren­te»

Kaum hat die na­tio­nal­rät­li­che Kom­mis­si­on (SGK-N) ih­re heu­ti­ge Ar­beit an der Re­form der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge be­en­det, ver­brei­ten die So­zi­al­de­mo­kra­ten schon wie­der Falsch­in­for­ma­tio­nen, ob­wohl doch de­ren Co-Prä­si­dent Céd­ric Wer­muth im Herbst 2021 so­gar einen po­li­ti­schen Vor­sto­ss lan­ciert hat­te, um Falsch­in­for­ma­tio­nen ein­zu­däm­men. 

Kon­kret hat die SP Schweiz vor we­ni­gen Mi­nu­ten in ei­nem Newslet­ter Falsch­in­for­ma­tio­nen zum Ziel der Re­form ver­brei­tet. Die Re­form hat in Tat und Wahr­heit zum Ziel, für die 14 Pro­zent der Ver­si­cher­ten, de­ren Um­wand­lungs­satz zu hoch ist, den Um­wand­lungs­satz an die ge­stie­ge­ne Le­bens­er­war­tung an­zu­pas­sen, oh­ne dass die Ren­ten sin­ken. Dies wür­de das Aus­mass re­du­zie­ren, in dem jün­ge­re Ve­si­cher­te auf einen Teil ih­res Spar­zin­ses zu­guns­ten von Pen­sio­nier­ten ver­zich­ten müs­sen (die so ge­nann­te Um­ver­tei­lung; an­de­re nen­nen dies auch Ren­ten­klau). Zu­sätz­lich soll­te die Si­tua­ti­on von Tief­lohn­emp­fän­gern ver­bes­sert wer­den.

Bei­de Zie­le wer­den durch al­le zur Dis­kus­si­on ste­hen­den Va­ri­an­ten der Re­form er­reicht. Die ver­schie­de­nen Mo­del­le un­ter­schei­den sich aber vor al­lem in der Fi­nan­zie­rung. Da­bei wä­ren die Mo­del­le der po­li­ti­schen Lin­ken nur dann fi­nan­zier­bar, wenn der «Ren­ten­klau» an den Jun­gen fort­ge­führt wür­de – ein­fach auf ei­ne an­de­re Art und Wei­se. Dies stün­de im Wi­der­spruch zur tat­säch­li­chen Ziel­set­zung.

Die Re­form der zwei­ten Säu­le (BVG) hat­te al­so nicht «zum Ziel, die Ren­ten zu si­chern» wie die SP be­haup­tet. Sie hat­te zum Ziel, die Um­ver­tei­lung bei den 14 Pro­zent der Ver­si­cher­ten deut­lich zu re­du­zie­ren, die nur am BVG-Mi­ni­mum ver­si­chert sind. Die For­de­run­gen der SP wür­den die­ses Ziel zu­nich­te ma­chen. Denn die SP for­dert all­ge­mei­ne Ren­ten­er­hö­hun­gen, ob­wohl sie ganz ge­nau weiss, dass die­se nur durch die jün­ge­ren Ver­si­cher­ten fi­nan­ziert wer­den kön­nen und dass dann auch die Ren­ten von Höchst­lohn­emp­fän­gern stei­gen wür­den, die das gar nicht nö­tig ha­ben. 

Der heu­ti­ge Newslet­ter reiht sich ein in ei­ne Ket­te von Falsch­in­for­ma­tio­nen, die die Kom­mu­ni­ka­ti­on der SP Schweiz als re­gel­rech­te Des­in­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne er­schei­nen las­sen. 

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