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9. Februar 2023 16:54

Und ewig grüsst das Nör­gel­tier

In re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den gibt es Kri­tik an den Pen­si­ons­kas­sen sei­tens ei­ner der Zei­tun­gen aus dem Im­pe­ri­um von René Schuh­ma­cher. Ak­tu­ell nör­gelt K-Geld, die Pen­si­ons­kas­sen wür­den ih­ren Ver­si­cher­ten kei­nen Zu­stupf zah­len, um Kauf­kraft­ver­lus­te auf­grund der Teue­rung aus­zu­glei­chen. Was auf den ers­ten Blick recht skan­da­lös klingt, ent­puppt sich auf den zwei­ten Blick eher als ge­ziel­te Täu­schung und Ma­ni­pu­la­ti­on der öf­fent­li­chen Mei­nung. 

Denn wer wür­de am En­de einen sol­chen Teue­rungs­aus­gleich be­zah­len?

Der Staat, wie ver­mut­lich vie­le den­ken? – Nein, denn die Pen­si­ons­kas­sen­ren­te wird nicht vom Staat be­zahlt. 

Die Ak­tio­näre? – Nein, denn es gibt kei­ne Ak­tio­näre. Pen­si­ons­kas­sen sind in der Re­gel nicht-pro­fi­t­ori­en­tier­te Stif­tun­gen, de­ren Ka­pi­tal voll­stän­dig den Ver­si­cher­ten ge­hört. 

Die Ver­si­cher­ten al­so selbst? 

Wer weiss, wie die zwei­te Säu­le funk­tio­niert, der weiss auch, dass je­der Ver­si­cher­te sich einen sol­chen Teue­rungs­aus­gleich selbst be­zah­len müss­te. Denn die Ren­te aus der Pen­si­ons­kas­se ist ja nichts an­de­res, als wenn man re­gel­mäs­sig Geld vom ei­ge­nen Spar­kon­to ab­hebt. Schliess­lich wird sie aus ei­nem sol­chen Spar­kon­to fi­nan­ziert. So­mit ist auch of­fen­sich­lich, wer den Teue­rungs­aus­gleich be­zah­len wür­de: je­der sich selbst. Mit dem Er­geb­nis, dass das Er­spar­te schnel­ler auf­ge­braucht wür­de. 

Und wenn das Spar­kon­to dann nicht mehr bis zum Le­bens­en­de reicht, um die Ren­te zu be­zah­len? – Da­für ha­ben die Pen­si­ons­kas­sen einen Teil des Zin­ses je­des Ver­si­cher­ten in Rück­stel­lun­gen für so ge­nann­te Pen­sio­nie­rungs­ver­lus­te über­führt. Wird das Spar­ka­pi­tal vor dem Le­bens­en­de auf­ge­braucht, wird die Ren­te aus die­sen all­ge­mei­nen Rück­stel­lun­gen wei­ter be­zahlt. 

Da­bei gilt es aber zu be­ach­ten, dass die­se Rück­stel­lun­gen von al­len Ver­si­cher­ten fi­nan­ziert wer­den, al­so auch von den jun­gen, für die die Ren­te noch in wei­ter Fer­ne liegt.

Soll­ten ei­nes Ta­ges auch die­se Rück­stel­lun­gen auf­ge­braucht sein, wür­den die Jun­gen nichts mehr da­von ha­ben. Das gilt es zu ver­mei­den. Ein Teue­rungs­aus­gleich könn­te des­halb sinn­vol­ler­wei­se auch über ei­ne Er­hö­hung der Sp­ar­bei­trä­ge fi­nan­ziert wer­den. Von all­dem ist im K-Geld-Ar­ti­kel aber nichts zu le­sen.

Die­se Fak­ten wür­den ja sonst das ne­ga­ti­ve Bild von den bö­sen Pen­si­ons­kas­sen stö­ren, das Herr Schuh­ma­cher so ger­ne ver­brei­ten lässt. 

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